In diesem Jahr finden die Nordischen Filmtage an sechs Tagen statt, und zwar vom 29. Oktober bis 3. November 2019. Laut Ankündigung der Veranstalter werden rund 200 Filme vorgestellt, wird es zahlreiche Rahmenveranstaltungen, Events, Lesungen, Installationen und Sondervorführungen geben. Somit geht es bei diesem, für den gesamten Ostseeraum bedeutsamen Festival nicht nur um Spielfilme. Seit wir über die Nordischen Filmtage berichten, wird sowohl dem Dokumentar- als auch dem Kinder- und Jugendfilm viel Aufmerksamkeit gewidmet. Das besondere ist, dass oft Gelegenheit zur Befragung und zum Meinungsaustausch mit Filmschaffenden und Schauspieler(inne)n gegeben ist. Das Festíval hat eher einen familiären Charakter, anstatt den einer Riesenshow. Das macht den besonderen Charme dieser Veranstaltung aus.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund vergibt im Rahmen des Festivals einen Dokumentarfilmpreis des DGB Bezirk Nord, der mit 5000 € dotiert ist. Im Rahmen des Dokumentarfilmprogramms der Nordischen Filmtag Lübeck wurden 30 Filme eingereicht und kamen 17 zur Auswahl. In diesem Jahr geht es dabei um Lebensgeschichten, die durch politische Ereignisse geprägt wurden.
Während der Festivaltage erhalten junge Menschen im Alter von 13 bis 17 Jahren die Möglichkeit, sich als „Blogger“ zu betätigen. Diese „Smartphone-Journalisten“ sind eingeladen, am 27. Oktober ds. Js. einen Workshop mit der Journalistin Nadine Dietrich zu besuchen. Ab dem 29. Oktober erfolgt dann die Umsetzung des Theoretischen in Form von Blogger-Tätigkeit mit Bezug auf das Festival. Hierbei erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in die Lübecker Medienszene einzutauchen. Es gibt Exkursionen zu den Lübecker Nachrichten und zum Studio des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Die Beiträge der Teilnehmenden erscheinen auf der Festival-Blogseite und im Online-Angebot der Lübecker Nachrichten.
Auch in diesem Jahr wird von den Veranstaltern wieder eine Retrospektive geboten. Das Thema lautet: Undercover Nord/Nordost, Spione und Geheimagenten im skandinavischen und baltischen Kino 1913 – 2012 – Spannungskino aus dem Ostseeraum – mit zeitgeschichtlichem Background. Von den 17 Filmen sind 15 Spielfilme und 2 von mittlerer Länge. Darunter sind Filme, die zwischen 1913 und 2012 in Dänemark, Deutschland, Finnland, Norwegen und Schweden gedreht wurden, sowie Produktionen, die vor der Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit in den einstigen Sowjetrepubliken Lettland, Estland und Litauen entstanden waren.
Die 61. Nordischen Filmtage beinhalten auch ein Schulkino-Programm bezogen auf die Klassenstufen 3 bis 12. Dazu wird kostenloses Begleitmaterial bereit gehalten. Die Schulkino-Tage sind am Mittwoch, dem 30. Oktober sowie am Freitag, dem 1. November 2019. Der Kino-Eintritt beträgt pro Schüler(in) 3 €.
Für den Film-Nachwuchs wird noch mehr getan. So riefen die Veranstalter der Nordischen Filmtage zu einem internationalen Jugendfilmprojekt auf. Dafür wurden „fünf film- und europabegeisterte junge Menschen aus Norddeutschland zwischen 17 und 21 Jahren“, die mit weiteren Teilnehmenden aus den skandinavischen Ländern, Finnland, Dänemark und Norwegen Kurzdokumentar- und Kurzspielfilme in Deutschland und Nordnorwegen realisieren werden.“ Das Jugendfilmprojekt Young Nordic Filmmakers findet zum zweiten Mal im Rahmen der Nordischen Filmtage Lübeck statt. Die jungen Filmleute sollen sich mit dem Thema Europa befassen. Dabei geht es um die europäische Idee und die damit verbundenen Zukunftserwartungen. Im Zusammenhang mit dem Projekt sind Besuche im Hansemuseum, im Grenzmuseum oder im Willy-Brandt-Haus vorgesehen.
Unter www.nordische-filmtage.de gibt es aktuelle News zum Filmfestival, ebenso auf Facebook und Twitter.com/NordicFilmDays.
Auf dem Klingenberg (Altstadt-Insel von Lübeck) befindet sich auch in diesem Jahr wieder ein Fulldome-Kino in dem 360°- und VR-Filmen zum Thema „Wasser“ gezeigt werden. Das mobile Fulldome-Kino verzeichnet 120 Plätze. Nennenswerte Filmtitel des Programms sind „The Embrace of the Ocean“, der 2019 entstandene 360°-Film der Finnen Hannes Vartiainen und Pekka Veikkolainen, sowie „Kaluoka’hina – Das Zauberriff“ (Regie: Peter Popp), ein Unterwasserabenteuer für Jung und Alt.